Eine junge Frau sitzt am Laptop und informiert sich über aktuelle Betrugsmaschen.

WELCHE BETRUGSMASCHEN GIBT ES UND WIE ERKENNT MAN SIE?

12.09.2024

Betrugsmaschen: So schützen Sie sich vor Betrügern

Lesezeit: 8 Minuten

Kriminelle haben zum Teil perfide Betrugsmaschen entwickelt, um an Geld zu kommen oder die Identität ihrer Opfer zu stehlen. Deshalb ist es wichtig, stets ein gesundes Misstrauen zu bewahren und die typischen Warnsignale zu kennen – ob im Internet, bei Nachrichten auf dem Handy, am Telefon oder vor Ort.

  • Betrugsmaschen laufen häufig nach dem gleichen Muster ab. Kriminelle zielen in der Regel darauf ab, ihre Opfer zu einer Zahlung oder Herausgabe bzw. Übermittelung ihrer Zugangsdaten zu motivieren oder z. B. ihre geheimen Zugangsdaten für das Onlinebanking zu stehlen.
  • Einige aktuelle Betrugsmaschen sind betrügerische Phishing-Mails, Schockanrufe, manipulierte Onlineshops und Deepfakes.
  • Um sich vor Betrug zu schützen, ist es hilfreich, über die betrügerischen Methoden Bescheid zu wissen und wichtige Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen.

Falsche Handwerker an der Wohnungstür, eine verdächtige WhatsApp-Nachricht oder Anrufe eines dubiosen Finanzberaters – Betrugskriminalität hat viele Gesichter. Das ist wortwörtlich zu verstehen: Betrugskriminelle geben sich häufig als angebliche Bankmitarbeiter, Polizisten oder gar Familienmitglieder aus, um ihre Opfer zu täuschen. Typisch sind zudem gefälschte Webseiten, die einer seriösen Internetpräsenz zum Verwechseln ähnlich sehen.

Worum geht es?

Hier erfahren Sie, welche Betrugsmaschen häufig vorkommen, an welchen Merkmalen Sie Betrug erkennen und wie Sie sich vor Abzocke oder Identitätsdiebstahl schützen können.

Welche Betrugsmaschen gibt es?

Kriminelle gehen immer skrupelloser vor und bedienen sich ausgeklügelter Methoden. Hierbei kommt ihnen auch zugute, dass heute vieles digital läuft und das Internet ihnen Anonymität sichert. Gerade deshalb lassen sich Betrugsmaschen nicht immer sofort als solche erkennen. Manche Betrugsopfer geben sensible Daten preis oder verschicken hohe Geldsummen, ehe sie Verdacht schöpfen.

Die Übersicht im Folgenden stellt Ihnen die aktuellen Betrugsmaschen mit ihren Konsequenzen vor und erklärt Ihnen, woran Sie einen Betrug erkennen.

Schockanrufe

Bei dieser Betrugsmasche haben es Kriminelle auf Geld oder Wertsachen abgesehen. Dafür behaupten sie zumeist, dass sich ein Mitglied der Familie in einer Notlage befindet und dringend Hilfe benötigt. Der Schockanruf kann beispielsweise von einem vermeintlichen Anwalt kommen, der vorgibt im Auftrag Ihrer Tochter anzurufen, die sich in Untersuchungshaft befinde. Jetzt sollen Sie schnell eine Geldsumme an einen Boten übergeben, damit die Tochter gegen Kaution aus dem Gefängnis komme.

So oder ähnlich lauten die Geschichten, mit denen Betrüger Sie am Telefon unter Druck setzen. Teilweise wird der Eindruck erzeugt, dass die angeblichen Familienmitglieder selber anrufen. Mit künstlicher Intelligenz lassen sich Stimmen mittlerweile erstaunlich gut simulieren.

Neben dem starken Zeitdruck, der bei dieser Methode ausgeübt wird ist ein weiteres Indiz auf einen versuchten Betrug, dass die Betrüger Sie drängen, mit keiner anderen Person darüber zu sprechen und auch nicht die Polizei oder dergleichen einzuschalten.

Phishing-E-Mail/-SMS oder -WhatsApp-Nachrichten

Bei dieser Betrugsmasche erhalten die Opfer eine Nachricht in der massiver Druck und Angst aufgebaut wird, in dem ein dringender Handlungsbedarf kommuniziert wird. Die Kriminellen versuchen über Links in diesen Nachrichten das Opfer davon zu überzeugen, Ihre Kontozugangsdaten (Kreditkartennummern, PIN oder TAN) preiszugeben.

Quishing (Phishing-Briefe)

Beim Quishing wird Ihnen ein gefälschter Brief im Namen Ihrer Bank zugeschickt. Dieser Brief stammt nicht von Ihrer Bank, sondern ist ein Betrugsversuch um an Ihre persönlichen Daten zu gelangen.Kennzeichnend für diese Briefe sind: Webseiten-Adressen, die nicht auf die Seite Ihrer Bank führen, enthaltene QR-Codes, die auf betrügerische Webseiten führen und der Versuch Sie zur Eile zu zwingen. Die Betrüger versuchen somit an Ihre persönlichen Daten zu gelangen, um diese missbräuchlich zu nutzen. Dazu gehören unter anderem unautorisierte Transaktionen, bei denen die Betrüger die Daten für illegale Zahlungen von Ihrem Konto verwenden oder Identitätsdiebstahl, bei dem die persönlichen Daten für weitere Betrugsmaschen missbraucht werden.

Deepfakes

Was sind Deepfakes? Darunter sind täuschend echt wirkende Fotos, Videos oder Sprachaufzeichnungen zu verstehen, die neuerdings durch Künstliche Intelligenz erstellt werden. Die Definition von Deepfakes setzt sich aus dem englischen Begriff „Deep“ für Deep Learning (Teil des maschinellen Lernens) und „Fakes“ für Fälschungen zusammen. Betrüger sind schon heute in der Lage, einen gefälschten Live-Videoanruf zu generieren und das Opfer beispielsweise zur Herausgabe von vertraulichen Informationen zu verleiten.

Deepfakes lassen sich zunehmend schwerer erkennen, da die Programme technisch ausgereifter werden. Eine seltsame Mimik, blecherne Stimmen, ruckartige Bewegungen und Veränderungen der Hautfarbe während des Anrufs können auf einen Betrug hindeuten.

Enkeltrick und Enkeltrick 2.0

Beim Enkeltrick nehmen Betrüger vorwiegend ältere und alleinlebende Menschen ins Visier. Sie geben sich am Telefon als Enkel, Neffe oder auch Bekannter aus und erzählen, dass sie sich in einer finanziellen Notlage befänden. Die Trickbetrüger drängen das Opfer, entweder Geld zu überweisen oder am Automaten abzuheben.

Bei einer Variante dieser aktuellen Betrugsmaschen nutzen Betrüger Messenger-Apps wie WhatsApp oder SMS-Nachrichten. Oftmals lautet die erste Nachricht: „Hallo Papa, ich habe mein Handy verloren und das ist meine neue Nummer.“ Dann folgen die Forderungen nach Geld, weil z. B. das eigene Online-Banking nicht funktioniere oder etwas Schlimmes passiert sei.

Betrügerische Online-Tradingportale und Anlagebetrug (boiler room scam)

Eine weitere häufige Betrugsmasche dreht sich um Anlagebetrug: Kriminelle locken ihre Opfer durch Fake-Anzeigen im Internet, Posts auf Social Media oder Spam-Mails auf betrügerische Trading-Plattformen. Sie nutzen dafür mitunter prominente Namen und werben auf reißerische Weise für Geldanlagestrategien mit sensationellen Gewinnen. Die Online-Portale machen meist einen seriösen Eindruck und vermitteln Anlegern, dass sie eine vermeintliche Rendite erwirtschaften. Spätestens, wenn Sie eine Auszahlung vornehmen möchten, entpuppt sich die Geldanlage aber als Betrug und das Ersparte ist längst weg.

Diese Betrugsmasche wird auch durch Telefon-Betrüger angewendet. „Boiler room scam“ (auf Deutsch: Heizungsraum-Betrug) stellt eine Form des Betruges dar. Die Betrüger sitzen meist gemeinsam in einem Büro mit Computern und Telefonanschlüssen und setzen alles daran, an Kontakte zu kommen. Sie versuchen, am Telefon Personen zu überzeugen, in die angebotenen Geldanlagen zu investieren. Die vermeintlichen Investmentberater haben ein professionelles Auftreten und setzen zahlreiche psychologische Tricks ein, um Zahlungen zu erhalten. Dabei werden die angebotenen Investitionsobjekte als sehr lukrativ und sicher angepriesen. In Wirklichkeit gibt es jedoch meistens gar keine echten Wertpapiere und die Anleger verlieren ihr ganzes Geld

In beiden Fällen gilt: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein – dann ist es das in der Regel auch nicht.

Bank ruft an wegen Überweisung – falsche Bankmitarbeiter

An einem Sonntagabend klingelt das Handy und ein Mitarbeiter Ihrer Bank berichtet Ihnen, dass ein Betrugsverdacht besteht und Ihr Konto gefährdet sei. Der freundliche Kundenberater gibt vor, Ihnen sofort helfen zu können und die verdächtige Überweisung stoppen. Nur müssten Sie dafür Ihre Zugangsdaten und eine TAN bestätigen. Dabei dürften Sie keine Zeit verlieren, denn sonst drohten negative Konsequenzen. Auf diese Weise verschaffen sich Betrüger den Zugang zu Ihrem Online-Banking.

Falsche Polizisten

Betrüger können die Rufnummer fälschen, die Ihnen auf dem Display bei einem Anruf angezeigt wird. Dadurch haben sie die Möglichkeit, von der „110“ anzurufen und sich als Polizist auszugeben. Die Fake-Polizei warnt Sie beispielsweise davor, dass Einbrecherbanden Ihr Haus beobachten. Der angebliche Polizist am Telefon bietet Ihnen dann an, Wertsachen und Bargeld sofort bei Ihnen abzuholen und in Sicherheit zu bringen.

Betrug beim Onlineshopping und Digital Skimming

Fakeshops – also gefälschte Onlineshops – verkaufen meist beliebte Produkte zu Schnäppchenpreisen oder sehen dem Original täuschend ähnlich. Die Bezahlung verläuft reibungslos, nur kommt die bestellte Ware nie beim Kunden an.

Digitales Skimming ist eine weitere aktuelle Online-Betrugsmasche. Dabei fangen Cyberkriminelle die Kreditkartendaten beim Bestellvorgang in echten Onlineshops ab. Für den Kreditkartenbetrug nutzen sie Sicherheitslücken, die auch bei standardisierten Shopsystemen vorhanden sein können.

Gefälschte Online-Banking-Seiten

Fake-Banking-Seiten funktionieren ähnlich wie Fakeshops und verleiten Bankkunden dazu, ihre Zugangsdaten preiszugeben. Die gefälschten Seiten erscheinen bei Suchmaschinen, wenn Bankkunden nach dem Login für ihr Online-Banking suchen. Deshalb ist es besser, ein Lesezeichen mit der korrekten Website Ihrer Bank im Browser zu setzen. Für norisbank Kunden lautet diese https://meine.norisbank.de.

Info

Bitte beachten!

Im Notfall und bei Betrugsverdacht sofort Debit- oder Kreditkarte sperren: Ihre Maestro-Card, Servicecard (Debitkarten) und Sparcard der norisbank können Sie über die Rufnummer (030) 310 – 66005 sperren. Und für Ihre Mastercard Karten (Debit-/Kreditkarten) verwenden Sie die Rufnummer (030) 310 – 66010.

Tipp: Speichern Sie die Rufnummern in Ihren Kontakten, so können Sie auch von unterwegs bei Verdacht Ihre norisbank Karten sperren.

9 Tipps zum Schutz vor Betrugsmaschen

Sicher handeln:

Info

Gut zu wissen!

Die norisbank, die Polizei oder Behörden werden niemals um die Herausgabe von Passwörtern, TAN-Nummern oder Aktivierungsbriefe für ein Online-Banking Verfahren bitte. Die norisbank ruft ihre Kunden nicht an und fragt nach Passwörtern oder TAN-Nummern.

Auf Betrugsmaschen reingefallen – was tun?

Die wichtigste Botschaft vorweg: Es ist absolut menschlich, auf die Falle der Betrüger hereinzufallen. Betrugsmaschen sind schließlich darauf ausgelegt, Opfer zu täuschen und sie unter dem Vorspielen falscher Tatsachen zu bestimmten Handlungen zu verleiten. Deshalb sollten eventuelle Schamgefühle Sie nicht davon abhalten, die Sache offensiv anzugehen und Anzeige zu erstatten.

Online-Banking gehackt

Wenn Sie Links in Phishing-Mails folgen oder unbemerkt Malware auf Ihrem Laptop installieren, können Betrüger Ihre Bankdaten stehlen. Dann sollten Sie umgehend die Bank informieren. Den 24h-Kundenservice der norisbank erreichen Sie über die Rufnummer (030) 310-66005. Eine sofortige Kontosperrung wegen Betrugsverdachts kann Schäden abwenden.

Internetbetrug – Geld zurück

Eine Sepa-Lastschrift können Sie einfach im Online-Banking zurückholen. Bei Zahlungen per Kreditkarte nutzen Sie das Charge-Back-Verfahren. Überweisungen lassen sich normalerweise nicht rückgängig machen, sobald das Geld auf das andere Konto gutgeschrieben wurde. Sie haben allerdings die Möglichkeit, über die Bank eine Rücküberweisung anzufragen.

Fake-Link angeklickt – was tun?

Wenn Sie zu spät bemerken, dass es sich um einen Phishing-Link handelt, gibt es ein paar Erste-Hilfe-Maßnahmen

  • Internetverbindung trennen
  • Dateien sichern
  • Antiviren-Software laufen lassen
  • Passwörter ändern
  • 2-Faktor-Authentifizierung einrichten
Info

Betrugsanzeige bei der Polizei erstatten

Eine Anzeige können Sie persönlich bei der örtlichen Polizeidienstelle oder online stellen. Das ist sinnvoll, wenn Sie sich durch Kriminelle bedroht fühlen oder auf Internetbetrug hereingefallen sind.

Fazit

Bleiben Sie wachsam

Mit gewieften Tricks zielen Betrugskriminelle darauf ab, Sie zur Preisgabe sensibler Daten oder einer Übergabe finanzieller Mittel zu bewegen. Unabhängig davon, wie bestimmt Ihr Gegenüber auftritt – bleiben Sie skeptisch und geben Sie niemals persönliche Informationen preis. Am besten melden Sie verdächtige Aktivitäten sofort, um finanzielle Schäden zu vermeiden und sich und andere zu schützen.

Die häufigsten Fragen zu Betrugsmaschen

Für den Notfall: Ihre Sperrnummer bei der norisbank

Maestro-Card/Servicecard (Debitkarten), Sparcard

(030) 310 - 66005

Mastercard Karten (Debit-/Kreditkarten)

(030) 310 - 66010

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